KRANKENPFLEGE /

BEHANDLUNGSPFLEGE

Im Bereich der Behandlungspflege werden alle medizinischen Leistungen zusammengefasst, die im Rahmen der häuslichen Krankenpflege von den jeweiligen Ärzten verordnet werden.

Dazu zählen beispielsweise das Absaugen der oberen Luftwege bei Patientinnen und Patienten mit einer hochgradigen Einschränkung der Fähigkeit zum Abhusten oder der bronchialen Selbstreinigungsmechanismen, wie bei schwerer Emphysembronchitis, Aids, Mukoviszidose oder beatmeten Patientinnen und Patienten.

Auch die bronchiale Therapie (Bronchiallavage) bei intubierten oder tracheotomierten Patientinnen und Patienten mit physiologischer Kochsalzlösung sowie die Anleitung und Kontrolle von Patientinnen und Patienten, Angehörigen oder anderen Personen in der häuslichen Umgebung bei Unfähigkeit zur Durchführung der Maßnahmen und vorhandenem Lernpotential, beispielsweise bei der Blutzuckerkontrolle, gehören dazu.

Darüber hinaus fallen auch die Bedienung und Überwachung von Beatmungsgeräten sowie die Anpassung und Überprüfung der Einstellungen an Vitalparametern auf Anordnung der Ärztin oder des Arztes bei beatmungspflichtigen Erkrankungen wie bei hoher Querschnittslähmung oder Zustand nach Schädel-Hirntrauma in den Bereich der Behandlungspflege.

Die Überprüfung der Funktionen des Beatmungsgerätes und gegebenenfalls der Austausch bestimmter Teile des Gerätes wie Beatmungsschläuche, Kaskaden oder O2-Zellen gehören ebenfalls dazu.


Blasenspülung


Das Einbringen einer Lösung unter sterilen Kautelen durch eine Blasenspritze oder ein Spülsystem mittels Dauerkatheter in die Harnblase und die Beurteilung der Spülflüssigkeit.


Blutdruckmessung


Bei Erst- und Neueinstellung eines Hypertonus.


Blutzuckermessung


Die Ermittlung und Bewertung des Blutzuckergehalts im kapillaren Blut mittels eines Testgeräts (z. B. Glukometer).


Bei Erst- und Neueinstellung eines Diabetes (insulin- oder tablettenpflichtig);


Bei Fortsetzung der sog. Intensivierten Insulintherapie.


Dekubitusbehandlung


Verordnungsvoraussetzungen:


Mindestens oberflächlicher Hautdefekt, evtl. Blasenbildung;


Versorgung durch Wundreinigung/ Wundverbände (z.B. Feuchtverband, Hydrokolloidverband, Hydrogelverband);


Wirksame Druckentlastung.


Drainagen, Überprüfen, Versorgen


Überprüfung von Lage, Sekretfluss sowie von Laschen, Wechseln des Sekretbehälters.


Einlauf / Klistier / Klysma / digitale Enddarmausräumung


Bei Obstipation, die nicht anders zu behandeln ist.


Flüssigkeitsbilanzierung


Die Messung der Ein- und Ausfuhr von Flüssigkeiten mit kalibrierten Gefäßen, ggf. inkl. Gewichtskontrolle, ggf. inkl. Messung von Bein- und Bauchumfang zur Kontrolle des Flüssigkeitshaushalts bei beginnender Dekompensation.


Infusionen, i. v.


Das Wechseln und erneute Anhängen der ärztlich verordneten Infusion bei ärztlich gelegtem peripheren oder zentralem i. v.-Zugang oder des ärztlich punktierten Port-a-cath zur Flüssigkeitssubstitution oder parenteralen Ernährung, die Kontrolle der Laufgeschwindigkeit (ggf. per Infusionsgerät) und der Füllmenge, das Durchspülen des Zugangs nach erfolgter Infusionsgabe und das Verschließen des Zugangs.


Infusionen, s.c.


Das Legen, Anhängen, Wechseln sowie abschließende Entfernen einer ärztlich verordneten s.c. Infusion zur Flüssigkeitssubstitution;


Die Kontrolle von Laufgeschwindigkeit und Füllmenge;


Die Überprüfung der Injektionsstelle beim Anlegen, Wechseln oder Entfernen der Infusion auf Zeichen einer Ödembildung, Schwellung oder Rötung.


Inhalation


Die Anwendung von ärztlich verordneten Medikamenten mittels inhalierbaren Aerosolen oder Pulvern über die Atemwege mithilfe von speziellen Inhalationshilfen gemäß dem Hilfsmittelverzeichnis.


Injektionen


i. v. - Die intravenöse Injektion ist eine ärztliche Leistung.


i. m. - Das Aufziehen, Dosieren und Verabreichen von ärztlich verordneten Medikamenten durch Injektion in den Muskel.


s. c. - Das Aufziehen, Dosieren und Verabreichen von ärztlich verordneten Medikamenten durch subkutane Injektion.


Injektionsvorbereitung


Die Vorbereitung von Injektionen zur Selbstverabreichung.


Instillation


Das tropfenweise Einbringen von flüssigen, ärztlich verordneten Medikamenten in den Organismus durch Hohlorgane, Körperhöhlen oder Körperöffnungen.


Kältetherapie


Die Anwendung von Kälteträgern bei akuten posttraumatischen Zuständen, akuten entzündlichen Gelenkerkrankungen und postoperativen Zuständen.


Suprapubischer Katheterwechsel


Der Verbandwechsel der Katheteraustrittstelle, einschließlich des Pflasterverbandes, der Reinigung des Katheters, der Desinfektion der Wunde, ggf. der Wundversorgung und der Anwendung ärztlich verordneter Medikamente nach einer Neuanlage oder bei Entzündungen mit Läsionen der Haut an der Katheteraustrittsstelle.


Harnblasenkatheterisierung zur Urinableitung


Das Einlegen, Entfernen oder Wechseln eines transurethralen Dauerkatheters in die Harnblase sowie das Einbringen eines transurethralen Einmalkatheters in die Harnblase zur Schulung von Patientinnen und Patienten in der sachgerechten Anwendung des Einmalkatheters. Auch die intermittierende transurethrale Einmalkatheterisierung bei neurogener Blasenentleerungsstörung oder myogener chronischer Restharnbildung.


Spezielle Krankenbeobachtung


Die kontinuierliche Beobachtung und Intervention mit den notwendigen medizinisch-pflegerischen Maßnahmen sowie die Dokumentation der Vitalfunktionen wie Puls, Blutdruck, Temperatur, Haut- und Schleimhautzustand einschließlich aller in diesem Zeitraum durchgeführten pflegerischen Maßnahmen.

Ein wichtiger Teil der Arbeit von Pflegekräften umfasst das Legen und Wechseln von Magensonden durch die Nase oder den Mund, um Magensaft abzuleiten oder eine enteralen Ernährung sicherzustellen, wenn die normale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist. Wir sind auch dafür verantwortlich, ärztlich verordnete Medikamente wie Tabletten, Augen-, Ohren- und Nasentropfen, Salben, Tinkturen, Lösungen, Aerosole und Suppositorien zu richten und zu verabreichen. Diese Medikamente können auf verschiedene Weise verabreicht werden, wie zum Beispiel über den Magen-Darmtrakt, die Atemwege oder die Haut und Schleimhaut.


Darüber hinaus können wir auch die Sanierung von MRSA-Trägern durchführen, wenn die Diagnose gesichert ist. Dies beinhaltet die Anwendung einer antibakteriellen Nasensalbe oder eines antiseptischen Gels, Mund- und Rachenspülung mit einer antiseptischen Lösung und die Dekontamination von Haut und Haaren mit antiseptischen Substanzen. In einigen Fällen müssen wir auch Textilien, die mit Haut oder Schleimhaut in Kontakt kommen, täglich wechseln und Gegenstände, die mit Haut oder Schleimhaut in Kontakt kommen, täglich desinfizieren.


Wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst und stellen sicher, dass wir immer im Rahmen des gesetzlichen Rahmens handeln. In Ausnahmefällen, in denen wir nicht in der Lage sind, die Leistungen gemäß den Vorgaben des SGB XI zu erbringen, werden die Voraussetzungen des § 6 Absatz 5 der Richtlinie abschließend im Verfahren nach § 6 geprüft.


Perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG): Wechsel der Schutzauflage bei PEG, Kontrolle der Fixierung und Durchgängigkeit, einschließlich Reinigung der Sonde, Desinfektion der Wunde, gegebenenfalls Wundversorgung und Anwendung ärztlich verordneter Medikamente.


Stomabehandlung: Desinfektion der Wunde, Wundversorgung, Behandlung mit ärztlich verordneten Medikamenten, Verbandwechsel und Pflege von künstlich geschaffenen Ausgängen (z.B. Urostoma, Anus praeter) bei akuten entzündlichen Veränderungen mit Läsionen der Haut.


Trachealkanüle: Wechsel und Pflege der Trachealkanüle, einschließlich Herausnahme der liegenden Kanüle, Reinigung und Pflege, gegebenenfalls Behandlung des Stomas, Einsetzen und Fixieren der neuen Trachealkanüle, Reinigung der entnommenen Trachealkanüle.


Zentrale Venenkatheter: Verbandwechsel der Punktionsstelle grundsätzlich mit einem Transparentverband, Verbandwechsel des zentralen Venenkatheters, Beurteilung der Einstichstelle (einschließlich i.v. Porth-a-cath).


Verbände: Anlegen und Wechseln von Wundverbänden, einschließlich Wundheilungskontrolle, Desinfektion und Reinigung (auch Wundreinigungsbad), Spülen von Wundfisteln und Versorgung von Wunden unter aseptischen Bedingungen.


Anlegen oder Abnehmen eines Kompressionsverbandes (z.B. nach Pütter, Fischer-Tübinger) und An- oder Ausziehen von Kompressionsstrümpfen/-strumpfhosen der Kompressionsklassen II bis IV bei Patientinnen und Patienten zur Abheilung von Ulcera, zur Unterstützung des venösen Rückflusses, Unterstützung des Lymphabflusses bei Varikose, Thromboembolie, chronischer Veneninsuffizienz (CVI), Ödemen, Narben/Verbrennungen.


Anlegen von stützenden und stabilisierenden Verbänden zur unterstützenden Funktionssicherung der Gelenke, z.B. bei Distorsion, Kontusion, Erguss.